Materielles, musikalisches Welterbe

Die UNESCO-Welterbekonvention umfasst über 1.000 Welterbestätten in 167 Ländern weltweit. Zum materiellen UNESCO-Welterbe gehören Baudenkmäler, einzigartige Kultur- und Naturlandschaften, Okösysteme oder künstlerische Meisterwerke. Sie alle müssen einen außergewöhnlichen, universellen Wert aufweisen, den die UNESCO anhand von zehn Kriterien begründet. 

Auch hier gibt es einige musikalische Beispiele. Zunächst wäre das Marktgräfische Opernhaus Bayreuth zu erwähnen. Es zählt zu den wichtigsten baulichen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft und repräsentiert die höfische Opernhausarchitektur der barocken Theaterkultur. Die UNESCO zeichnete das Gebäude mit dem Welterbestatus aus, da es als Wendepunkt für den Entwurf von Opernhäusern gilt und den Weg für die großen öffentlichen Theater des 19. Jahrhunderts ebnete.

 

 

Aber auch die Welterbestätte „Höhlen und Eiskunst der Schwäbischen Alb“ hat einen musischen Bezug. Bei Ausgrabungen seit den 1860er Jahren wurden hier Stein- und Knochengeräte sowie Schmuck- und Kunstobjekte freigelegt, die zwischen 35.000 und 43.000 Jahre alt sind. Diese Welterbestätte überliefert somit einzigartige Zeugnisse menschlichen Kunst- und Kulturschaffens. Zu den Objekten gehören die weltweit ältesten bis heute gefundenen Musikinstrumente (Flöten). Sie geben den direkten Nachweis, dass selbst die eiszeitlichen Jäger und Sammler bereits Musik machten. 

 

 

Ein weiteres Beispiel einer Welterbestätte ist das Openhaus von Sydney, welches aufgrund seiner innovativen Architektur von der UNESCO ausgezeichnet wurde. Es markiert einen radikal neuen Ansatz im Bauwesen und ist ein architektonisches Meisterwerk des 20. Jahrhunderts. Insofern spielt es hier eine eher untergeordnete Rolle, dass es sich bei dem Bauwerk um ein Operngebäude handelt. 

Man kann also festhalten, dass das Themenfeld  „Musik“ in allen drei UNESCO-Programmen – also dem Immateriellen Kulturerbe, dem materiellen Welterbe sowie dem UNESCO-Weltdokumentenerbe, wie das Memory of the World-Register auch genannt wird, gleichermaßen abgedeckt wird. 

Wir hoffen mit den beiden Artikeln euer Interesse für das Zusammenspiel der Themen UNESCO-Welterbe und Musik geweckt zu haben.

Euer BTHVN2020-Blogteam

Quelle: www.unesco.de 

 


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Karoline Gaudian

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